Wichtige Brandversuche

Cardingtoner Brandversuche

Zwischen 1994 und 2003 wurden in Cardington (Großbritannien) eine Reihe von Brandversuchen durchgeführt. Diese Versuche heben sich von vielen anderen Bauteilversuchen dadurch ab, dass hier ein komplettes, achtstöckiges Gebäude untersucht wurde. Diese Brandversuche sind als die "Cardingtoner Brandversuche" in die Brandschutzgeschichte eingegangen.

In dem Versuchsprogramm wurde untersucht, welche Reserven eine ganzheitliche Betrachtung eines teilweise brandbeanspruchten Tragwerks hinsichtlich der Feuerwiderstandsdauer bietet. Es wurde nämlich auf Grundlage von tatsächlichen Bränden vermutet, dass die üblicherweise durchgeführten Bauteilversuche an einzelnen Stützen und einzelnen Trägern eine sehr ungünstige Betrachtungsweise darstellen. Dies liegt darin begründet, dass hier die Last nicht in weniger beanspruchte bzw. kühlere Tragwerksbereiche umgelagert werden kann.

Die anfänglichen Vermutungen wurden im wesentlichen bestätigt. So zeigt sich zum Beispiel, dass die in den "Cardingtoner Brandversuchen" vorliegenden Verbunddecken selbst bei sehr großen Deformationen durch eine Membranwirkung tragfähig blieben. Die Decke blieb selbst dann tragfähig, wenn für jeden zweiten Träger brandschutztechnisch ungeschützt blieb und nur die Randträger geschützt wurden. Weitere sehr ausführliche Informationen und Versuchsberichte können hier kostenlos eingesehen werden.

Hier sollte die Deckenverformung bei den Cardingtoner Brandversuchen zu sehen sein.
Abbildung: Deckenverformung bei den Cardingtoner Brandversuchen.